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Wasserversorgung – lebensnotwendige Handelsware Wasser

Wasserversorgung bezeichnet Maßnahmen zur Bereitstellung von Trink- und Betriebswasser. Technisch gesehen können das der Bau und Betrieb von Anlagen zur Gewinnung von Wasser aus Quellen, Brunnen, Seen und Flüssen oder Regenwasserzisternen sein. Das so gewonnene Wasser wird als „Rohwasser“ bezeichnet und muss vor der Freigabe als Trinkwasser aufbereitet werden. Auch die Wasserverteilung mittels Pumpstationen, Wasserleitungen, Hochbehältern etc. sowie die Bereitstellung von Lösch- und Warmwasser sind Teile der Wasserversorgung.

 

Süßwasserressourcen sind nicht immer leicht zugänglich

Gewaltige 1,4 Milliarden Kubikkilometern Wasser findet man insgesamt auf der Erde. Davon sind jedoch nur 35 Millionen Kubikkilometer Süßwasser. Die letzten aktuellen Statistiken zur Aufteilung der Süßwasserressourcen (2003) zeigen anschaulich, dass nur ein kleiner Teil der weltweiten Süßwasserressourcen für den menschlichen Verbrauch leicht zugänglich sind. Dieses Wasser befindet sich in Seen (0,26% der weltweiten Süßwasserressourcen, 91.000 Kubikkilometer) und in Flüssen (0,006%, 2.100). Süßes Grundwasser (30,1%, 10,5 Mio.) ist für den Menschen mittels Brunnenbauten oder Bohrungen teilweise zugänglich. Wasser in Sümpfen (0,03%, 11.500), Bodenfeuchtigkeit (0,05%, 16.500), Eis und Schnee (68,7%, 24,1 Mio.) und Permafrost (0,86, 83.000) sind für den menschlichen Gebrauch dagegen in der Regel unzugänglich. Weitere Faktoren wie zeitlich und regional ungleichmäßige Niederschläge und die durch Umwelteinflüsse stark beeinflusste Wasserqualität wirken sich auch auf die Wasserverfügbarkeit aus.

Wasserversorgung in Afrika

Wasserversorgung – © africa – Fotolia.com

Nötige Infrastruktur zur Wasserversorgung fehlt in Entwicklungsländern

Die Infrastruktur zur Wasserversorgung umfasst Anlagen zur Rohwassergewinnung, zur Wasseraufbereitung und Wasserversorgung. Rohwasser wird je nach Standort und momentaner Wasserverfügbarkeit mit relativ geringem oder auch sehr hohem Aufwand gefördert, anschließend gereinigt und zum Verbraucher geliefert. In Europa werden diese Schritte schon seit dem 19. Jahrhundert von verschiedenen Wasserversorgern übernommen. Entwicklungsländer, allen voran in Afrika, verfügen meist nicht über diese gut funktionierende Infrastruktur. Vor allem im ländlichen Bereich werden weite Teile dieser Länder vom Wasserleitungsnetz nicht erreicht. Um das lebensnotwendige Nass zum eigenen Heim zu transportieren, müssen Frauen und Mädchen im ländlichen Afrika meist lange Strecken zurücklegen.

Hoffnungslos überfordert, das sind die meisten staatlich geführten Wasserbetriebe in Entwicklungsländern. Viele Kunden zahlen ihre ohnehin niedrigen Wasserrechnungen nicht, ein Großteil des Wassers versickert durch undichte Leitungen, dringende Reparaturen werden immer wieder verschoben und bestehende Anlagen sind so dem Verfall preisgegeben. Arbeitsabläufe sind oft ineffizient und die Betriebe marode. Insgesamt eine Milliarde Menschen haben so keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dass doppelt so viele Menschen über keine sanitären Anlagen verfügen, verschlimmert die prekäre Situation. Fäkalkeime gelangen ins Grundwasser, Epidemien und tödliche Krankheiten sind die Folge.

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